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Ein düsteres Drama mit Jackie Chan in einer ungewohnten Rolle in Stadt der Gewalt – Shinjuku Incident
Handlung von Stadt der Gewalt – Shinjuku Incident
In Stadt der Gewalt – Shinjuku Incident spielt Jackie Chan die Rolle von Tietou, einem chinesischen Einwanderer, der illegal nach Japan kommt, um seine verschwundene Freundin Xiu Xiu zu finden. Er schlägt sich als Gelegenheitsarbeiter durch und merkt schnell, dass das Leben für illegale Einwanderer in Tokio alles andere als einfach ist. Die Not zwingt ihn, sich kriminellen Machenschaften anzuschließen. Was als harmloses Schmuggelgeschäft beginnt, entwickelt sich zu einer brutalen Spirale aus Gewalt und Machtkämpfen in der japanischen Unterwelt.
Jackie Chan, der für seine actiongeladenen Martial-Arts-Filme bekannt ist, präsentiert sich hier in einer komplett neuen Rolle. Statt spektakulärer Kampfszenen zeigt er eine düstere und ernsthafte Darstellung eines Mannes, der im Strudel der Kriminalität untergeht.
Hintergrundinformationen zur Produktion von Stadt der Gewalt – Shinjuku Incident
Der Film wurde von Derek Yee über einen Zeitraum von 10 Jahren geplant. Die Dreharbeiten sollten ursprünglich im Mai 2006 beginnen, mussten aber aufgrund von Jackie Chans vollen Terminkalendern auf November 2007 verschoben werden – unter anderem drehte Chan zu dieser Zeit Rush Hour 3.
Ein besonderes Problem stellte die Veröffentlichung des Films in China dar. Da es dort kein Altersfreigabesystem gibt, wäre Stadt der Gewalt auch für sehr junge Zuschauer zugänglich gewesen. Aufgrund der expliziten Gewaltdarstellung hätten jedoch viele Szenen massiv gekürzt oder entfernt werden müssen. Regisseur Derek Yee entschied sich daher bewusst gegen eine Kinoveröffentlichung in China, um die Integrität seines Films zu wahren. Jackie Chan unterstützte diese Entscheidung, obwohl es für ihn als Produzent finanzielle Einbußen bedeutete.
Filmkritik zu Stadt der Gewalt – Shinjuku Incident: Ein zwiespältiges Drama
Mit Stadt der Gewalt – Shinjuku Incident wagt sich Jackie Chan erneut an ein ernstes Drama – eine ähnliche Richtung schlug er bereits mit New Police Story ein. Doch während er in The Foreigner (2017) als Charakterdarsteller überzeugte, bleibt seine Darstellung hier zwiespältig.
Überraschende Gewalt und fehlende Action
Wer Jackie Chan mit seinen akrobatischen Kämpfen und humorvollen Actionszenen aus den 80er- und 90er-Jahren kennt, wird in Stadt der Gewalt enttäuscht sein. Der Film verzichtet fast vollständig auf Martial Arts und klassische Choreografien. Stattdessen dominiert rohe Gewalt, was in vielen Szenen überraschend heftig ausfällt.
Schwächen in der Story
Ein weiteres Problem sind die Zeitsprünge im letzten Drittel des Films, die eher verwirrend als erklärend wirken. Die düstere Atmosphäre und die tragische Entwicklung der Charaktere werden dadurch nicht optimal unterstützt.
Fazit
Für eingefleischte Jackie-Chan-Fans ist Stadt der Gewalt ein Muss, allein schon, um eine andere Seite des Stars kennenzulernen. Wer jedoch Martial-Arts-Action und Comedy erwartet, wird enttäuscht sein. Dieser Film ist ein kompromissloses Gangsterdrama, das sich stark von Chans sonstigem Werk unterscheidet.
Technische Details & Veröffentlichung
- Originaltitel: Shinjuku Incident (新宿事件)
- Genre: Drama, Thriller, Krimi
- Regie: Derek Yee
- Drehbuch: Derek Yee, Chun Tin-nam
- Produktion: Jackie Chan, Willie Chan, Solon So
- Musik: Peter Kam
- Kamera: Nobuyasu Kita
- Laufzeit: 119 Minuten
- Erscheinungsjahr: 2009
- Sprachen: Kantonesisch, Mandarin, Japanisch
Fazit: Lohnt sich der Film?
Wenn du Jackie Chan einmal in einer ungewohnt ernsten und dramatischen Rolle sehen möchtest, ist Stadt der Gewalt – Shinjuku Incident einen Blick wert. Er bietet eine realistische Darstellung des harten Lebens chinesischer Einwanderer in Japan und zeigt die dunklen Seiten der Unterwelt.
Für Fans klassischer Martial-Arts-Action und Chan-typischer Comedy ist der Film jedoch eher ungeeignet. Wer sich auf ein rohes Gangsterdrama mit ernsten Themen einlassen kann, wird hier allerdings eine völlig neue Facette von Jackie Chan entdecken.
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